Eine „Muschel“ für den E Punkt

Die Skulptur"Muschel", ein Werk von Eduard Raach-Döttinger ( 1919 – 1991) aus dem Jahr 1974 (Muschel aus Marmor) wurde der Gemeinde als Dauerleihgabe vom der Familie Franz übergeben. Die verstorbene Künstlerin Hilde Franz hatte dieses Kunstwerk im Eigentum. Sie war mit dem Bildhauer Raach-Döttinger gut bekannt.
Vom ehemals in Eningen ansässigen Künstler sind viele Skulpturen zu sehen. Der Bärenbrunnen, der Eninger Krämer, die Urmutter am Türmle, das Akrobatenpaar an der Günter Zeller Halle, Fischbrunnen und Robbe im Freibad und die Frauenfigur im Pfarrgarten sind nur einige Beispiele.
Mit seiner Vorliebe für reduzierte, zeitlose, archaische Formen gehörte er zu den Vertretern einer klassischen Moderne. Eine Theorie oder ein Programm lehnte der ab, er weigerte sich auch stets, seine Kunst zu erklären. Die Betrachter sollten sich selbst ein Bild machen, den Kontakt zu dem finden, was sie nicht nur sehen, sondern auf anfassen können.
Die Skulptur “Muschel” wird bis Ende des Jahres 2025 auf dem E Punkt am Rathaus bleiben. Der endgültige Standort in Eningen ist noch offen.


Pressemitteilung vom 14.7.2024
Auf dem Skulpturenpfad der Bildhauerfamilie Nuss in Weinstadt-Strümpfelbach
Seit Frühjahr dieses Jahres steht die Dame mit den 2 Köpfen mit fragenden Händen auf dem E Punkt vor dem Rathaus in Eningen.
Grund genug, bei ihrem Schöpfer, dem Künstler Karl-Ulrich Nuss in Weinstadt-Strümpfelbach, vorbeizuschauen.
Eine Gruppe von 11 interessierten Kunstfreunden genoss zunächst für 2 Stunden die kompetente Führung durch Antje Hieber auf dem Skulpturenpfad in den Weinbergen, wo viele Arbeiten von Vater und Sohn Nuss aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen sind. Die Bronzegüsse der beiden Künstler sind beeindruckend und überraschend schön in ihren Formen und Themen.
Nach der Führung empfing der 81-jährige Karl-Ulrich Nuss zusammen mit einer weiteren Gruppe die Gäste in seinem Atelier mit großem Garten und schilderte auf feinsinnige und humorvolle Weise seine Arbeit und sein Wirken.
Die dichte Ansammlung von Abgüssen ist überwältigend und begeisternd.
Nach dem Mittagessen war noch am Naturfreundehaus oberhalb von Strümpfelbach die von den beiden Künstlern Fritz und Karl-Ulrich Nuss geschaffene Allee der Paare auf dem Programm.
Der Blick über die Weinberge und ins Neckarland, verbunden mit unglaublich skurrilen Darstellungen von Paaren in Abneigung und Zuneigung war nochmals ein Höhepunkt, bevor die Heimfahrt angetreten wurde.
hw
Kunst- und Sinnespfad Eningen unter Achalm

Beim Kunst- und Sinnespfad handelt es sich um einen Kunstweg, der bestehende Objekte und neue Arbeiten zeitgenössischer Künstler mit einander verbindet. Die Stationen sprechen die unterschiedlichen Sinne an. Dadurch treten die Objekte in Interaktion mit dem Betrachter.
In einem stetigen Prozess entstand über Jahre hinweg ein Kunstweg, der Eningen eine Mitte gibt und gleichzeitig Kunst erfahrbar macht. Der Kunst- und Sinnespfad bildet einen inneren Kreis, der allerdings nicht abgeschlossen, sondern auch zukünftig immer wieder erweitert werden soll.
Das Ziel:
Schauen mit allen Sinnen – Sehen, Hören, Fühlen
Die Broschüre mit dem Wegverlauf sind im Bürgerbüro Rathaus, der Bücherei und am KunstRaum (Eugenstraße) erhältlich.
Folgen Sie den beäugten Wegzeichen, gestaltet vom Eninger Künstler Friedrich Palmer. In den Farben des Fördervereins und der Gemeinde werden Sie begleitet. Es geht um Sehen, Entdecken, um Wahrnehmen.
Kunsterleben mal anders: QR Codes an den Objekten
Für Interessierte befinden sich an den meisten der Objekte QR Codes mit hinterlegten Audios zum Anhören und Einfühlen. Die Texte wurden von den Künstlern der Objekte verfasst.
Scannen Sie hierfür einfach den Code ein. Sie gelangen dann auf die Homepage der Gemeinde und können dem Text über den Play Button lauschen.
Auch an die Kleinsten der Gemeinde wurde gedacht. Über einen zweiten Code gelangen Kinder zu spannenden Kinderaudios.
Hier eine kleine Kostprobe zu Susanne Immers "Zeit entdecken" im Krügerpark.
Reine Gehzeit etwa eine Stunde
Auf Wunsch können Führungen gebucht werden. Anmeldung unter 07121-8921250



Eninger Nachrichten Oktober 2020
Skulptureneinweihung bei schönster Herbstwitterung
Jochen Warth im Krügerpark
„Ist es ein verbogenes E für Eningen? Eine überdimensional verbogene Gabel? Eine stilisierte Hand?“ Mit diesen Überlegungen lenkt Bürgermeister Alexander Schweizer seine Zuhörer am vergangenen Freitagabend bei der Skulptureneinweihung im Krügerpark etwas schmunzelnd und behutsam in die richtige Richtung. Im Zentrum stand dabei das Kunstwerk Jochen Warths, welches „Ohne Titel“ den Betrachter zunächst etwas verunsichert. Der Betrachter versucht selbst zu erkennen, was die Figur mit den drei langen Stahlarmen darstellen könnte. Er fängt an um die Skulptur zu kreisen und bemerkt, so Schweizer, dass sich ihr Gesicht stetig verändert. Er bemerkt, dass es nicht um die Darstellung eines Gegenstandes geht, sondern um das, was die Skulptur in Gedanken auslöst.
Jochen Warth beschäftigt sich seit langem intensiv mit dem Thema Raum und hat dieses Thema virtuos in sein eigens für Eningen entwickeltes Exponat umgesetzt. Tatsächlich entstehen beim Umgehen der Skulptur und durch die Veränderung des Blickwinkels quasi eigene Denkräume. Der Betrachter ist selbst gefragt und soll die Skulptur aus allen Blickwinkeln heraus in Eigenregie zur Vollendung bringen. Eine Idee, die sich wunderbar in das Konzept des Kunst und Sinnespfades reiht, den der Förderverein Eninger Kunstwege initiiert hat und immer weiter daran arbeitet, Kunst und Installationen dieser Art nach Eningen zu bringen. MarEl Schaefer, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, brachte dies am Freitagabend bei tollstem Wetter nochmals zum Ausdruck und bedankte sich vor allem bei den vielen auch finanziellen Unterstützern, insbesondere bei Herrn Landrat Reumann in Vertretung für die OEW. Er verwies in seinem Grußwort auf die Wichtigkeit von Kunst und Kultur für unsere Gesellschaft und begrüße es sehr, dass es hier in Eningen viele agile Menschen gäbe, die das künstlerische Erbe wahren und auch den Blick auf zeitgenössische Kunst wagen. Denn genau diese ist für den zeitgenössischen Betrachter manchmal schwer einzuordnen. Handelt es sich um Kunst? Ist es gar nur eine Installation? Ist es handgemacht? Wie ordnet man das Werk richtig ein? Diesen und anderen Fragen stellte sich die Kunsthistorikerin Jutta Fischer aus Metzingen und setzte das Gesamtwerk Warths auf spannende Art und Weise in Bezug zur Kunstgeschichte und zeitgenössischen Entwicklungen, bevor der Künstler selbst ans Mikrophon trat. Sicher ist dies der spannendste und schönste Moment einer solchen Einweihung. Freudestrahlend, stolz, bodenständig, sehr sympathisch und mit schwäbischem Akzent berichtete der Nehrener Künstler Jochen Warth vom Herstellungsprozess seines Werks und man konnte spüren mit welcher Hingabe der Künstler seine Arbeit verfolgt. Eningen konnte mit diesem Exponat folglich ein Stück Herzenssache für den Krügerpark ergattern, welches vom Gemeinderat im vergangenen Jahr ausgesucht wurde.
Geradezu passend zur Freude des Künstlers war auch das Wetter und hüllte die Einweihungsfeier zusammen mit Countryklängen der Band um Jochen Warth in eine spätherbstige, gartenfestartige Stimmung. Ein kleines Lebensgefühl, zwar mit Maske und auf Abstand aber dennoch spürbar freundlich und in diesen Zeiten sicherlich eine willkommene Abwechslung. Wir bedanken uns bei den vielen interessierten Gästen auch aus den umliegenden Orten, die sich im Nachgang sehr positiv über die Veranstaltung geäußert haben und hoffe, dass sich viele vorüberziehende im Park an der neuen Skulptur erfreuen und wagen mit dem Kunstwerk in Diskurs zu gehen.